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Klei­ner Kir­chen­füh­rer

Katho­li­sche Pfarr­kir­che St. Steh­a­nus Opherdicke

Das Bau­werk

Die Geschich­te der Pfarr­kir­che St.Stephanus ist eng mit der Geschich­te des Hau­ses Opherdicke ver­wach­sen. Die Her­ren auf Haus Opherdicke haben die Kir­che erbaut und hat­ten bis ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein das Patro­nats­recht.

1576 ist die Refor­ma­ti­on in Opherdicke abge­schlos­sen. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, eben­so wie die Her­ren von Haus Opherdicke, waren evan­ge­lisch gewor­den.

Etwa ein­hun­dert Jah­re spä­ter (1672) ermög­lich­te ein Reli­gi­ons­ver­gleich u.a. auch Haus Opherdicke, katho­li­sche Got­tes­dien­ste abzu­hal­ten. Arnold Hein­rich von Fre­sen­dorf ent­schloss sich 1683, eine katho­li­sche Kir­che erbau­en zu las­sen, weil die Kapel­le im Haus Opherdicke nicht mehr den Erfor­der­nis­sen ent­sprach. 1686 war der Bau die­ser Kir­che abge­schlos­sen. Aus die­sem Jahr datiert auch 1696 die erste Ein­tra­gung ins Kir­chen­buch. 1696 wur­de der Kir­chen­grün­der Arnold Hein­rich von Fre­sen­dorf in sei­ner Kir­che bei­gesetzt.

1702 wur­de die Kir­che dann auch offi­zi­ell ein­ge­weiht. Aus die­ser alten Kir­che sind erhal­ten: Kan­zel, Altar­bild, Ste­pha­nu­s­al­tar, Tei­le der Orgel, Grab­plat­ten im Ein­gangs­be­reich sowie eini­ge klei­ne Kir­chen­bän­ke.

1821 kam Opherdicke — bis­her zum Erz­bis­tum Köln gehö­rend — zum Bis­tum Pader­born. 25 Jah­re spä­ter (1846) wur­de Opherdicke selb­stän­di­ge Pfar­rei.

Da der bau­li­che Zustand der Pfarr­kir­che sehr schlecht war, geneh­mig­te das Gene­ral­vi­ka­ri­at in Pader­born 1872 die Reno­vie­rung und Ver­grö­ße­rung der Kir­che. Ein Streit um die Finan­zie­rung mit dem Patron der Kir­che ver­zö­ger­te den Bau aber um zwei Jahr­zehn­te.

Am 15. Mai 1893 wur­de mit dem Abriss begon­nen. Genau eine Woche spä­ter erfolg­te schon die Grund­stein­le­gung (sicht­bar von außen unter dem Roset­ten­fen­ster im Osten). Der Kirch­turm ist in sei­nen Grund­mau­ern ste­hen­ge­blie­ben. Die Wel­sche Hau­be wur­de ent­fernt und der Turm beträcht­lich erhöht. Das Kir­chen­schiff wur­de nach Osten erwei­tert.

Am 12. Novem­ber 1893 war die Ein­wei­hung der drei­schif­fi­gen Hal­len­kir­che im neu­go­ti­schen Stil.

Zur Über­sicht ist hier der Grund­riss der alter Kapel­le und der neu­en Kir­che im maß­stäb­li­chen Ver­gleich dar­ge­stellt.

Ein­gangs­be­reich

Im Ein­gangs­be­reich fal­len die Grab­plat­ten an den Wän­den auf. Sie zeu­gen von der jahr­hun­der­te lan­gen Ver­bun­den­heit Opher­dickes mit der katho­li­schen Kir­che. Sie stam­men von den Fami­li­en von Fre­sen­dorf und von Hane. Die letz­te adli­ge Fami­lie auf Haus Opherdicke, von Lili­en, wur­de in der Lili­en­gruft neben der Kir­che bei­gesetzt.

Kan­zel

Die fünf­ecki­ge, auf einer Säu­le ste­hen­de Kan­zel im barocken Stil zeigt die vier Evan­ge­li­sten Mat­thä­us (mit Engel), Mar­kus (mit Löwe), Lukas (mit Stier) und Johan­nes (mit Adler) und am Trep­pen­ge­län­der ein Engels­kopf­re­li­ef.

Altar­bild

Das Altar­bild aus der klei­nen barocken Vor­gän­ger­kir­che, die 1892 abge­ris­sen und durch eine grö­ße­re Kir­che im neu­go­ti­schen Stil ersetzt wur­de befin­det sich an der Stirn­sei­te des lin­ken Sei­ten­schiffs. Es hängt über dem Tauf­becken.
Das Gemäl­de stammt aus ca. 1680 und zeigt die Anbe­tung Jesu durch die Hei­li­gen Drei Köni­ge.
Der Stif­ter des Bil­des, Frei­herr Arnold Hein­rich von Fre­sen­dorf, hat sich auf dem Bild selbst ver­ewi­gen las­sen. In sei­ner stan­des­ge­mä­ßen Klei­dung ist er links hin­ter den Köni­gen zu erken­nen

Wei­he­kreu­ze

Über­all in der Kir­che ver­teilt sind an den Wän­den die Wei­he­kreu­ze zu sehen. An die­sen Stel­len hat der Bischof beim Seg­nen der Kir­che die Mau­ern berührt,

Hoch­al­tar

Der neu­go­ti­sche Hoch­al­tar stammt aus dem 19. Jahr­hun­dert und fand nach der Kir­chen­re­no­vie­rung 1991 hier Auf­stel­lung. Er stammt aus der St. Aloy­si­us Pfarr­kir­che in Dort­mund-Der­ne. Zwei Sand­stein­re­li­efs schmücken den Altar­auf­bau, links die Ver­kün­di­gungs­sze­ne und rechts die Geburt Chri­sti

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    Anto­ni­us v. Padua                   Franz v. Assis 

Lili­en­ka­pel­le

An der lin­ken Sei­te des Altar­rau­mes befin­det sich die Lili­en­ka­pel­le. Hier hat­ten frü­her die Besit­zer von Haus Opherdicke wäh­rend der Got­tes­dien­ste ihren Platz. Der Mosa­ik­flie­sen­fuß­bo­den, die des Schluss­stei­ne Decken­ge­wöl­bes und die Fen­ster sind sehens­wert. Über dem Ein­gang dem klei­nen Kapel­le ist von außen das Wap­pen der Fami­lie von Lili­en ange­bracht.

Die zwei Hei­li­gen­fi­gu­ren Anto­ni­us v. Padua und Franz v. Assi­si sind in den zurück­lie­gen­den 330 Jah­ren schon mehr­fach in unse­rer Pfarr­ge­mein­de umge­zo­gen. Nach­dem sie im Jah­re 2021 von der Fir­ma Och­senf­arth in Pader­born erneut restau­riert wur­den, beka­men die zwei Figu­ren wie­der einen Platz in unse­rer Pfarr­kir­che. In der Lili­en­ka­pel­le rah­men sie nun die Ein­gangs­tür ein.

Anläss­lich des welt­wei­ten Gedenk­ta­ges des Hei­li­gen aus Assi­si wur­de am 4. Okto­ber 2021 eine Mess­fei­er ihm zu Ehren gestal­tet. Bru­der Klaus Albers, Fran­zis­ka­ner aus Dort­mund, war von Pastor Mid­de­lanis ein­ge­la­den wor­den, um die zwei Hei­li­gen­fi­gu­ren zu seg­nen, bereits am 12. Novem­ber 1893 wur­de auch die Lili­en­ka­pel­le geweiht.

Über län­ge­re Zeit befand sich die Kreu­zi­gungs­grup­pe an der West­wand der Lili­en­ka­pel­le. Jahr­zehn­te zuvor hing die­se über dem Haupt­al­tar und war somit nicht nur beson­de­rer Blick­fang, son­dern auch sakra­ler Mit­tel­punkt im Chor­raum. Die­se Figu­ren­grup­pe wur­de aus der Kir­che ent­fernt.

Wie kam es zum Bau der Lili­en­ka­pel­le?
Aus­lö­ser war ein jah­re­lan­ger Streit um die Finan­zie­rung einer neu­en Pfarr­kir­che zwi­schen dem Pfar­rer v. Bischo­pink und dem Patron v. Lili­en, der „auf dem Stand­punkt stand, dass durch die Pfarr­erhe­bung im Jah­re 1846 ein neu­er Rechts­zu­stand ein­ge­tre­ten sei, der ihn nicht mehr ver­pflich­te, die Bau­last für Kir­che und kirch­li­che Gebäu­de zu über­neh­men. Die Strei­tig­kei­ten wur­den bis vor das Reichs­ge­richt in Leip­zig gebracht, das im Jah­re 1885 end­lich die Lage dahin klär­te, dass der Patron zu den Kosten der bau­li­chen Unter­hal­tung nur als Gemein­de­mit­glied her­an­ge­zo­gen wer­den kann“.
Wei­ter unten heißt es dann: „…wird dem Herrn v. Lili­en das Recht zuer­kannt, auf sei­ne Kosten für sich und sei­ne Haus­ge­nos­sen einen ent­spre­chen­den Anbau zu errich­ten.“ (sie­he 1000 Jah­re Opherdicke, S.73)
Somit erfolg­te dann der Bau der Lili­en­ka­pel­le.

 

Ste­pha­nu­s­al­tar

Der Ste­pha­nu­s­al­tar im barocken Stil stammt eben­falls aus der alten Kir­che.

Der aus Holz gestal­te­te Altar ist in schwarz-grau­wei­ßer Mar­morimi­ta­ti­on colo­riert. In der Mit­te ist St.Stephanus in gold­grau­er Farb­ge­bung zu sehen, links von ihm die HI.Katharina von Alex­an­dri­en. Die Figur rechts stellt die HI.Agatha dar. Gekrönt wird der Altar mit der Got­tes­mut­ter im Strah­len­kranz.

Orgel

Die Orgel mit dem beson­de­ren Orgel­pro­spekt stammt in ihrer Grund­sub­stanz aus der Zeit um 1700. Sie wur­de erneu­ert und 1858 erwei­tert. Bei einer Restau­rie­rung in den Jah­ren 1964/65 wur­de das Orgel­werk ver­grö­ßert.


Die Pfarr­kir­che ist in der Regel tags­über immer geöff­net und lädt zum Ver­wei­len und zum Gebet ein.

 

Klei­ner Kir­chen­füh­rer für die Kath. Pfarr­kir­che St.Stephanus Opfer­dicke.

Die Ver­wen­dung der Tex­te und Fotos ist nur mit Geneh­mi­gung der Pfarr­ge­mein­de Heiliger Franziskus Holzwickede gestat­telt.

Fotos: Wolf­gang Nowak