Mit Volldampf in die Katastrophe, klingt das nicht schrecklich?
Klingt es nicht so, als wenn wir freiwillig, ja sogar absichtlich in den Abgrund stürzen wollen?
Was sagt dieser Titel aus?
Zum ersten: Wir steuern auf eine Katastrophe zu.
Diese Katastrophe wird — leider sehr verharmlosend — oft mit dem Wort Klimawandel beschrieben. Ein Wandel, das klingt natürlich, sympathisch, gar nicht gefährlich.
Dieser Wandel ist jedoch für unser Überleben auf diesem Planeten gefährlich.
Wenn es zu heiß wird, nicht mehr regnet, oder viel zu viel auf einmal regnet, Gletscher schmelzen, Meere sich erwärmen und ansteigen, ist eine sichere Ernährung der Weltbevölkerung nicht mehr garantiert, und ist das Leben und Überleben in vielen Regionen nicht mehr möglich.
Zum zweiten: Mit Volldampf steuern wir auf die Katastrophe zu. wir befinden uns in einem wahnsinnigen Tempo bei dieser Entwicklung. Grenzen, wie diese, dass die Klimaerwärmung nicht über durchschnittlich 1,5 Grad Celsius ansteigt, wurden noch vor einigen Jahren als Ziele formuliert, heute ist schon deutlich, dass diese Ziele nicht mehr einzuhalten sind, dass wir schon vorbeigeschossen sind.
Anstatt eine kontinuierliche Reduktion des CO2 Ausstoßes langsam aber rechtzeitig und ernsthaft anzugehen, haben wir unseren CO2 Ausstoß in den letzten Jahren sogar noch vervielfacht. Die Klimakatastrophe kommt schneller als gedacht, wir rauschen ungebremst auf sie zu.
Drittens klingt im Titel an, dass wir das ganz freiwillig tun.
Wie bereitwillig lassen wir uns immer wieder darauf ein, einfach weiterzumachen wie bisher? Wir stehen nicht auf und rufen die mächtigen Entscheider zur Vernunft. Wir lassen uns verkaufen, dass eine Umstrukturierung der Wirtschaft eben nicht so schnell geht, viel zu viel kostet, Arbeitsplätze vernichtet, dass andere Länder eh nicht mitmachen würden, und vieles mehr.
Stattdessen verzichten wir hier ein bisschen auf Fleisch, dort ein bisschen aufs Auto fahren und tragen unsere Einkäufe in der mitgebrachten Stofftasche nach Hause. Geht doch, genug getan!
Leider nein: Wir rauschen weiter mit Volldampf in die Katastrophe.
Und weil das oft so weh tut, wenn es uns bewusst wird, weil es so schwierig zu ertragen ist, dass wir nur so langsam im Kampf gegen den Klimawandel in die richtige Richtung vorankommen, tut es gut, dass alle hier ausgestellten Bilder Karikaturen sind.
Diese Bilder wollen uns berühren und zum Lachen bringen.
Damit wir nicht verzweifeln und unsere Energie zurückgewinnen.
Diese Energie, werden wir dringend brauchen, wir alle, jeder von uns, um gemeinsam den Klimawandel noch aufzuhalten, oder zumindest auszubremsen.
Lassen Sie sich berühren, lassen Sie sich anrühren. Unsere Bereitschaft, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun, wird auch emotional gesteuert.
Und deshalb: Rauschen Sie nicht mit Volldampf vorbei, bleiben Sie ganz freiwillig, lassen Sie zu, dass Sie plötzlich Lust verspüren, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun. In diesem Sinne:
Danke für Ihr Kommen, danke für Ihr Bleiben.
In der Kirche St. Katharina, Unna und in der Kirche St. Josef in Fröndenberg finden Sie die restlichen der insgesamt 77 Karikaturen.
Judith Kuck-Bösing