Liebe Gemeinde, liebe Gäste, lieber Bernhard,
25 Jahre als Priester hier in der Kirchengemeinde am Ort, das ist eine lange Zeit, ein Vierteljahrhundert, mehr als mein halbes Leben, länger als einige Anwesende hier auf der Welt sind.
In dieser Zeit hast du die Gemeinde hier geprägt und gestaltet, so wie die Gemeinde auch dich geprägt hat. Du hast natürlich geistlich, aber auch menschlich und persönlich viele bleibende Eindrücke hinterlassen.
Damit möglichst viele dieser Eindrücke einmal deutlich werden, haben wir uns vom Pfarrgemeinderat in der Gemeinde umgehört und sie gesammelt.
Da erinnern sich die Menschen an:
- den Pastor, der mit den Kommunionkindern auf einem Familienwochenende in Hardehausen schwimmen geht und dabei mit ihnen im Wasser tobt.
- Sie denken an den Pastor, der gerne und oft mit dem Fahrrad fährt und vor allem zu Beginn der Amtszeit viele Menschen der Gemeinde auch zu Hause besucht hat.
- Einige wissen von dir, lieber Bernhard, dass du gerne in Gremien mitarbeitest,
- andere können berichten, dass du sehr bescheiden bist und für dich selbst nicht viel in Anspruch nimmst. Es fällt zum Beispiel positiv auf, dass du in den 25 Jahren erst das zweite Auto fährst und mit wenig Kleidungsstücken gut auskommst.
Du bist den Menschen aber auch in Erinnerung als der Rom-Fachmann, und ein stets guter und motivierender Begleiter und Unterstützer der Messdienerwallfahrten.
Bei der KjG bist du als Bernardo sehr beliebt, da du die Jugend unterstützt, wo du kannst und gerne mit ihnen feierst. Im Zeltlager der KjG hast du wohl auch schon mit den Kochfrauen gemeinsam gekocht.
Wer dich einmal im Karneval erlebt hat, wird wissen: Du bist auch jemand, der keine Hemmungen hat sich zu verkleiden.
So konnten dich viele Gemeindemitglieder schon als Sternsinger, als Nikolaus oder im Karneval in verschiedenen Rollen erleben, zum Beispiel auch als Büttenredner im gelben Vogelkostüm.
Mit deiner schönen Singstimme erobertest du auch als Hippie singend die Herzen, um mit nach „San Francisco“ zu gehen.
Wäre da nicht der Zölibat, vielleicht wäre aus dem Traumpaar des Karnevals: Adelheid Dietze und Bernhard Middelanis noch etwas anderes geworden, wir wissen es nicht.
Ein Kommunionkind meinte auch: „Der Herr Middelanis ist doch ein schöner und netter Mann, der hätte doch bestimmt ganz leicht eine Frau abbekommen. Aber jetzt lebt er mit Gott zusammen. Das ist auch irgendwie schön!“
Als Nikolaus wurdest du vielleicht das eine oder andere Mal erkannt: „Das ist doch der Pastor!“. Gut, wenn da andere Kinder die passende Erklärung parat hatten: „Nein, der Nikolaus spricht nur mit der Stimme vom Pastor, denn alle Heiligen sprechen wie Pastor Middelanis!“
Und dein guter Kontakt zu den Kindern in Kindergarten und Grundschule prägt nicht nur die Kinder selbst, sondern oft auch deren Eltern.
Als Präses der Kolpingfamilie findest du immer die richtigen Worte, und du bist in den vergangenen Jahren auch fast immer bei den Familienwochenenden zu Besuch gewesen.
Mit der Zeit wurde dir der Klimaschutz ein besonderes Anliegen und so können wir berichten, dass du auch ein großes Engagement zeigst, dieses Thema den Menschen zu vermitteln, sei es in der Firmvorbereitung, in der besonderen Gestaltung von Gottesdiensten zum Thema Schöpfung oder mit der Bereitschaft, eine besondere Ausstellung hier in die Gemeinde zu holen. Aber auch, indem du zur Teilnahme am Klimastreik aufrufst.
Wir erleben dich auch als einen Menschen, der Neues zulässt und der uns als Gemeinde viel Freiheit zum eigenständigen Gestalten einräumt. Dabei kann man sich immer auf dich verlassen.
Einen bleibenden Eindruck hat dein Engagement auch unseren Kirchenraum gebracht. Das Zukunftsbild, gemalt von Ilka Breker. Du warst es nicht nur, der den Anstoß zu dieser besonderen künstlerischen Umsetzung des Zukunftsbildes gegeben hat. Du hast das von dir in Auftrag gegebene Bild auf vielfachen Wunsch von Gemeindemitgliedern auch für die Präsentation im Kirchenraum zur Verfügung gestellt. Und was einige vielleicht nicht wissen: Dieses Bild hat großen Bekanntheitsgrad im Erzbistum erlangt, weit über unsere Kirchengemeinde hinaus. Ein besonderer bleibender Eindruck also!
Auch viele persönliche Erinnerungen an Taufen von Kindern, an Kommunionvorbereitungen und Kommunionfeiern, an Segnungen zu Ehejubiläen sind als bleibende Eindrücke geschildert worden. Offensichtlich machst du aus all diesen Festen immer wieder etwas besonderes für die Menschen, obwohl es ja in gewisser Hinsicht deine „Arbeitsroutine“ ist.
So viele Eindrücke wurden schon genannt, es gibt bestimmt noch viele weitere, die wir nicht mehr rechtzeitig für diese Rede in Erfahrung bringen konnten oder die vielleicht auch zu persönlich sind, als dass sie an die große Öffentlichkeit gehören.
Vielen Dank natürlich an dieser Stelle allen Menschen, die freundlicherweise ihre Eindrücke und ihre Erinnerungen zur Verfügung gestellt haben, so ist diese Rede ein Gemeinschaftswerk von ganz vielen, genauso wie Kirche eben auch nur entstehen und leben kann, wenn viele Menschen miteinander in Beziehung treten.
Vielen Dank lieber Bernhard für diese tolle Zeit, diese eindrucksvollen 25 Jahre. Hoffentlich werden es noch viele, viele weitere Jahre mit dir hier in der Kirchengemeinde Heiliger Franziskus.
Und so möchte ich schließen mit einem Zitat aus der Gemeinde:
„Es ist gut, das wir ihn haben!“